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Wurmkur bei Pferd und Pony

Die Magendasseln beim Pferd

Als Magendasseln werden die im Magen des Pferdes lebenden Larven der Dasselfliege bezeichnet. Dasselfliegen sind ca. 8-18 mm große, dicht behaarte, hummelähnliche Insekten. Die Dasselfliegen leben nur wenige Wochen im Hochsommer. Während dieser Zeit legen die Weibchen ihre Eier direkt an die Haare der Pferde oder an Futterpflanzen ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die vom Pferd aufgenommen werden und in den Magen und Darm wandern.

Hier verweilen sie die nächsten 8-10 Monate, bevor sie mit dem Kot ausgeschieden werden. Zwischen Juni und August schlüpft eine neue Generation fertig entwickelter Fliegen. Der Kreislauf beginnt von neuem.
Es gibt insgesamt 6 verschiedene Arten von Dasselfliegen. Die in Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Art ist Gasterophilus intestinalis, deren Larven sich als Magendasseln im Magen ansiedeln. Die Larven der anderen Arten leben im Dünn- und Dickdarm. Magendasseln sind sehr häufig, bei Untersuchungen in USA und Australien wurden bei 64 % - 98% der Pferde Magendasseln gefunden.
 
Wann treten beim Pferd Beschwerden auf?
1. Beunruhigung durch die Dasselfliegen
Die Pferde werden durch die Dasselfliegen bei der Eiablage stark beunruhigt. Dasselfliegen fliegen in unseren Regionen von Ende Juni bis Ende August. Die Fliegen stechen die Pferde nicht und saugen kein Blut.

2. Hautirritationen
Pferde nehmen die Larven der Dasselfliegen auf, indem sie sich an den Eiablagestellen beknabbern. Die Larven bohren sich durch die Haut oder die Maulschleimhaut. Hier kann es zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen. Eine Dasselfliegenart, die „Backenbremse“ Gasterophilus inermis, legt ihre Eier an den Backen der Pferde ab. Die Larven wandern in der Haut in Richtung Maulwinkel, wobei sich die Haut im Bereich des Wanderweges entzündet. Diese Erkrankung wird „Streifensommerekzem“ genannt.
 
3. Schäden in Magen und Darm
Häufig verläuft ein Befall mit Magendasseln ohne Krankheitserscheinungen. Bei stärkerem Befall kann es zu Entzündung der Maulschleimhaut mit Kau- und Schluckbeschwerden, zu Erweiterung oder Verengung des Schlundes, zu Magenschleimhautentzündung bis hin zum Magengeschwür und Entzündung der Darmschleimhaut kommen. Die Folgen können Abmagerung, Blutarmut, Verdauungsstörungen und Kolik sein, bei Jungtieren kommen gelegentlich sogar Todesfälle vor.      

Ist auch der Mensch gefährdet?
Beim Menschen kann es zum „Hautmaulwurf“, auch als „creeping disease“ bezeichnet, kommen. Dabei handelt es sich um zentimeterlange horizontale Gänge der Larven in der Haut, die als rote Streifen deutlich sichtbar sind. Besonders gefährdet sind Personen, die engen Kontakt zu Pferden haben.

Was kann man gegen Magendasseln tun?
1. Eiablage der Dasselfliege verhindern
Am besten sollte man bereits im Hochsommer versuchen, die Pferde vor den Dasselfliegen zu schützen. Die Hauptflugzeit ist von Ende Juli bis Ende August und zwar bei Windstille und Sonne, vorwiegend in der Mittagszeit. Man kann entweder versuchen, die Fliegen durch Insektenabwehrmittel fernzuhalten oder man stallt die Pferde in der kritischen Zeit auf.

2. Abgelegte Eier entfernen
Die Eier der Dasselfliegen sind wenige Millimeter groß und meist gelblich. Sie kleben an den Pferdehaaren, hauptsächlich im Bereich des Vorderfußwurzelgelenkes, aber auch an Mähne, Flanke und Ellbogen. Die Eier lassen sich in der Regel nicht abbürsten oder abwaschen, sondern müssen zusammen mit den Haaren abgeschnitten werden. Dies kann man mit einer kleinen Schere oder vorsichtig mit einem Rasierer machen. Zusätzlich wird empfohlen die betroffenen Stellen mit einem Insektizid (z.B. Neguvon) zu waschen. Wichtig ist, daß die Entfernung der Eier schnell erfolgt, da die Larven bereits nach wenigen Tagen schlüpfen.
 
3. Entwurmen
Die Larven der Dasselfliege lassen sich mit Wurmpasten mit den Inhaltsstoffen Ivermectin (Ivomec, Furexell, Equell...), Moxidectin (Equest) und Trichlophon (Thelmin plus, Rintal plus) wirkungsvoll bekämpfen. Diese Wurmkuren sollten jedoch erst im Spätherbst verabreicht werden, wenn alle Larven geschlüpft und vom Pferd aufgenommen worden sind, da nur dann der Befall vollständig beseitigt werden kann. Es sind möglichst alle Pferde eines Bestandes in die Behandlung einzubeziehen, damit im nächsten Sommer möglichst wenige neue Dasselfliegen schlüpfen. Versuche haben gezeigt, dass die Dasselfliege in einer Region ausgerottet werden kann, wenn alle dort lebenden Pferde konsequent 3 Jahre hintereinander richtig entwurmt werden.

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